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Alle Infos zum Zertifikat OK compost INDUSTRIAL
- 30. Januar 2023
- Autor: Janine Friebel
- Lesezeit: 9 Minuten
Kompostierung trägt einen entscheidenden Teil zu einem nachhaltigen Müllentsorgungssystem bei. Produkte mit dem Zertifikat OK compost INDUSTRIAL sind in industriellen Kompostierungsanlagen garantiert biologisch abbaubar und kompostierbar. Hier erklären wir, was es mit dem Zertifikat konkret auf sich hat.
OK compost INDUSTRIAL kurz erklärt
Kernaussage der Zertifikats OK compost INDUSTRIAL
Mit dem Zertifikat OK compost INDUSTRIAL versehene Produkte können in industriellen Kompostierungsanlagen bei mindestens 55 bis 60 Grad Celsius innerhalb von drei Monaten zu mindestens 90 Prozent kompostiert werden.Außerdem ist das Produkt biologisch abbaubar. Bei der Zersetzung des Produktes bleiben Wasser, Kohlendioxid und maximal 10 Prozent der ursprünglichen Masse übrig.
Diese Vorteile bringt OK compost INDUSTRIAL für Dich mit
Das Zertifikat OK compost INDUSTRIAL ist:
- ein Qualitätskriterium für nachhaltige Entsorgung
- eine Erkennungshilfe, die anzeigt, dass das Produkt kompostierbar ist
- eine Hilfe für Dich, bei der Mülltrennung nachhaltige Sortierentscheidungen zu treffen
Anforderung für die Zertifizierung mit OK compost INDUSTRIAL
- Das Produkt muss - mit all seinen Komponenten - bei 55°C bis 60°C in industriellen Kompostieranlagen innerhalb von 3 Monaten in Kleinteile zersetzt werden.
- Am Ende des Zersetzungsprozesses dürfen die Fragmente nach dem Pressen durch ein 2 Millimeter großes Sieb maximal 10 Prozent der ursprünglichen Masse ausmachen.
- Die übrig gebliebenen Fragmente müssen innerhalb von 6 Monaten zu 90 Prozent biologisch abgebaut worden sein. Das bedeutet, dass nur noch Wasser, Kohlendioxid und Biomasse übrig bleiben.
- Das kompostierte Produkte darf nicht mehr vom restlichen Kompost unterscheidbar sein.
- Das Produkt darf keine Schwermetalle oder organische Schadstoffe freisetzen.
- Grundlage für die Zertifizierung sind die Normen DIN 13432:2000 und die Verpackungsrichtlinie 94162/EG.
Was bedeutet biologisch abbaubar und kompostierbar genau? Das erklären wir in unserem Artikel “Biologisch abbaubar, kompostierbar, recyclebar – Bedeutung und Unterschied”.
Unser Zertifikat
Abgrenzung zu anderen Zertifikaten
Weitere Zertifikate in diesem Bereich sind:
- OK compost HOME
- Keimling nach EN 13432
- in Deutschland das von DIN CERTCO vergebene Zertifikat „DIN-geprüft gartenkompostierbar"
Mögliche Zertifizierungsstellen
- TÜV Austria
- DIN CERTCO
OK compost INDUSTRIAL: Das steckt hinter dem Zertifikat
Die Grundlagen für das Zertifikat OK compost INDUSTRIAL bilden die Normen DIN EN 13432:2000 und die EU-Verpackungsrichtlinie 94162/EG. Zertifizierbar sind Produkte aus Biokunststoff, die in industriellen Kompostieranlagen bei Temperaturen von mindestens 50 bis 60 Grad Celsius innerhalb von 3 Monaten kompostierbar sind. Das umfasst nicht nur das Produkt selbst, sondern auch alle Bestandteile des Produktes. Dazu gehören Farben, Zusatzstoffe, Etiketten und Kleber. Innerhalb von drei Monaten müssen diese Produkte zu mindestens 90 Prozent biologisch abgebaut werden, sodass nur noch Wasser, Kohlendioxid und Biomasse übrig bleiben.
Produkte mit dem OK compost INDUSTRIAL Zertifikat lassen sich damit auf nachhaltige Weise entsorgen und werden durch die Kompostierung sogar gewinnbringend für die Landwirtschaft wiederverwertet.
Wieso Kompostierung positiv zur Müllentsorgung beiträgt, erklärt auch dieses Video:
Das bedeutet Kompostierbar im Prüfprozess
Ein Produkt gilt dann als kompostierbar, wenn es allein durch Mikroorganismen und Enzyme unter festgelegten Bedingungen und innerhalb eines festen, bestimmbaren Zeitraums in Kohlendioxid, Wasser und höchstens 10 Prozent seiner ursprünglichen Masse zersetzt wird, ohne dabei giftige Rückstände zu hinterlassen.
OK compost INDUSTRIAL: Anforderungen an Produkte
Für die Zertifizierung mit OK compost INDUSTRIAL muss ein Produkt bei 55 bis 60 Grad Celsius in einer industriellen Kompostieranlage innerhalb von 3 Monaten in Kleinteile zersetzt werden. Die Fragmente müssen außerdem innerhalb von 6 Monaten zu mindestens 90 Prozent biologisch abgebaut sein, also in Wasser, Kohlendioxid und Biomasse zerfallen.
Im Kompostierungsprozess dürfen außerdem keine organischen Schadstoffe oder Schwermetalle freigesetzt werden.
Um das nachzuvollziehen, werden vier Tests durchgeführt:
- der Test auf biologischen Abbau, also der Test, ob sich das Polymer chemisch zersetzen lässt
- der Test auf Desintegration, also den physikalischen Zerfall des Produkts
- die Ökotoxizität wird überprüft
- auch der Gehalt an Schwermetallen und organischen Schadstoffen wird geprüft
Bei der chemischen Prüfung wird nachvollzogen, ob alle Inhaltsstoffe nachvollziehbar sind und ob die Grenzwerte für Schadstoffe eingehalten werden. Außerdem wird getestet, ob sich das Material unter dem Einfluss von Sauerstoff innerhalb von 6 Monaten biologisch zu mindestens 90 Prozent in Wasser, Kohlendioxid und Biomasse abbaut.
Der Desintegrationstest überprüft die Kompostierbarkeit des Produktes. Der Kompostierungsprozess gilt dann als erfolgreich, wenn die aus dem Zersetzungsprozess entstandenen Fragmente durch ein 2 Millimeter großes Sieb passen und nicht mehr vom übrigen Kompost unterscheidbar sind.
Das Material darf in einer Kompostieranlage keinen negativen Einfluss auf die Kompostierung oder die Kompostqualität haben. Das bedeutet auch, dass das Produkt im Abbauprozess keine Giftstoffe in die Umwelt abgibt und das Pflanzenwachstum nicht negativ beeinflussen darf.
Sind diese Kriterien für alle Komponenten des Produkts erfüllt, erhält es das OK compost INDUSTRIAL Zertifikat.
Unterschiede zwischen den OK compost Zertifikaten und dem Keimling nach EN 13432
Neben dem OK compost INDUSTRIAL gibt es noch zwei weitere Zertifikate: OK compost HOME und das Zertifikat EN 13432, auch als Keimling bekannt. Alle drei Zertifikate sind Siegel für Produkte aus nachhaltigem Bio-Kunststoff.
Zwei dieser Zertifikate wurden vom TÜV Austria geschaffen: OK compost INDUSTRIAL und OK compost HOME. Produkte, die mit OK compost HOMEausgezeichnet werden, sind auch bei niedrigen Temperaturen kompostierbar. Diese kannst Du also über den Gartenkompost entsorgen. Der Unterschied zwischen den beiden Zertifikaten liegt also in der Bedingung und dem Ort für die Kompostierung begründet.
Der Keimling ist eine internationale Schutzmarke, die ausschließlich auf der Grundlage der Norm DIN EN 13432 vergeben wird. Damit haben der Keimling und OK compost INDUSTRIAL in Teilen die gleiche Normengrundlage. Der Keimling muss allerdings nicht der EU-Verpackungsrichtlinie genügen.
Produkte von BIOvative mit DIN Plus Zertifizierung
Unsere in Deutschland aus nachhaltigen, europäischen Rohstoffen produzierten Biobeutel tragen das DINplus Zertifikat. Diese Zertifizierung geht über die Anforderungen des OK compost INDUSTRIAL Zertifikats sogar noch hinaus. Denn damit sind unsere Beutel und Säcke nicht nur vollständig kompostierbar und biologisch abbaubar , sondern zersetzen sich nachweislich in 6 Wochen in einer industriellen Kompostierungsanlage. Die Biobeutel werden allerdings nicht unsere einzigen, nachhaltig und wiederverwertbar zu entsorgenden Produkte bleiben.
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Janine Friebel
Janine Friebel
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