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Biokunststoff: Augen auf beim Tütenkauf!

Biokunststoff: Augen auf beim Tütenkauf!

Eine echte Alternative zum herkömmlichen Plastik: Biokunststoffe sind schon jetzt eine große Hilfe dabei, das Müllproblem in den Griff zu bekommen. Vor allem mit Mülltüten, aber auch anderen Produkten aus Bioplastik kannst Du den Alltag unkompliziert nachhaltiger gestalten. Biokunststoff wird im Optimalfall komplett aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und hat damit eine bessere Ökobilanz als konventionelles Plastik, das aus Erdöl hergestellt wird. Bei der Produktauswahl kommt es auf ein wachsames Auge an: Nur Bioplastik-Produkte, die Siegel wie den Keimling oder das DINPlus-Zertifikat tragen, sind tatsächlich umweltschonend. Wir zeigen Dir, worauf es bei Biokunststoff ankommt!

Bioplastik - Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen

Um das Potential von Biokunststoff zu verstehen, ist es wichtig, zu wissen: Was ist Biokunststoff eigentlich? Denn tatsächlich gibt es keine einheitliche, genormte Definition dafür, welche Werkstoffe als Bioplastik bezeichnet werden dürfen und welche nicht.

Bioplastik sind Kunststoffe, die

  • aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden
  • und/oder biologisch abbaubar sind
  • oder aus einer Mischung aus Erdöl und nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Es ist also festzuhalten: Nicht alle Biokunststoffe bestehen ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen, sondern auch Verbundkunststoffe, die anteilig aus Erdöl bestehen, dürfen also Bioplastik bezeichnet werden. Umso wichtiger ist es, auf die Auszeichnung der verwendeten Rohstoffe und die vergebenen Prüfsiegel zu achten.

Unterschied zwischen konventionellem Kunststoff und Bioplastik

Herkömmliches Plastik wird auf Erdölbasis hergestellt und ist nicht biologisch abbaubar. Biokunststoffe hingegen werden vollständig oder anteilig aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und können unter Umständen biologisch abbaubar sein. 

Damit sparen Produkte aus Bioplastik zwischen 20 und 80 Prozent der Emissionen ein, die sonst für die Herstellung von konventionellem Plastik gebraucht werden.

Kernaussage der DINplus Bioabfall-Beutel Zertifizierung

Da der Begriff Biokunststoff nicht geschützt ist, gibt es unterschiedliche Werkstoffe, die alle unter der Kategorie “Bioplastik” zusammengefasst werden. Dabei sind die Unterschiede entscheidend, denn:

Nicht alle biologisch abbaubaren Kunststoffe sind biobasiert! Gleichzeitig sind nicht alle Biokunststoffe auch biologisch abbaubar.

Biokunststoffe lassen sich in drei Gruppen einteilen, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Damit Du schnell erkennen kannst, welche Produkte eine tatsächlich nachhaltige, emissionsarme Alternative darstellen, haben wir Dir die wichtigsten Werkstoffe zusammengestellt.

Was bedeutet biologisch abbaubar?

Ein Kunststoff gilt dann als biologisch abbaubar, wenn er durch Mikroorganismen (wie Bakterien oder Pilze) mit und ohne Sauerstoff in Abfallprodukte wie Kohlendioxid (CO2), Wasser, Salze und Biomasse zersetzt werden kann. Dabei ist unerheblich, wie lange der Zersetzungsprozess andauert.

Damit unterscheidet sich die Definition der biologischen Abbaubarkeit deutlich von der Kompostierbarkeit. Wo der Unterschied liegt und was das für Dich bedeutet, erklären wir in unserem Begleitartikel “Biologisch abbaubar, kompostierbar, biobasiert, recyclebar – Bedeutung und Unterschied”. 

Von Algen bis Zuckerrohr: Rohstoffe für Biokunststoff

Biobasierte Kunststoffe können aus unterschiedlichen Pflanzen hergestellt werden. Fast alle diese nachwachsenden Rohstoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie über einen hohen Anteil an Stärke, also Mehrfachzuckern verfügen. Diese sind ausschlaggebend für die strukturelle Festigkeit des Biokunststoffes.

Du findest mittlerweile:

Bioplastik aus Mais

Mittlerweile gibt es eine große Bandbreite an Produkten, die aus Bioplastik hergestellt werden. Viele davon werden Dir in Deinem Alltag begegnen. Dazu gehören:

Aber auch in größeren Kontexten kommen Biokunststoffe zum Einsatz. So werden beispielsweise im Salat- und Gemüseanbau Mulchfolien aus Bioplastik verwendet. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht entsorgt werden müssen, sondern einfach biologisch abbaubar sind.

Darum ist Bioplastik eine gute Sache

Wusstest Du, dass eine herkömmliche Kunststoffflasche bis zu 450 Jahre benötigt, bis sie vollkommen zersetzt ist? Selbst bei einer hohen Lebenserwartung würde es knapp 5,5 Menschenleben brauchen, bis die Kunststoffflasche vollkommen vom Erdboden verschwunden ist. Und auch dann können wir aber davon ausgehen, dass der Kunststoff nicht vollständig aufgelöst ist, sondern in Form von Mikroplastik weiterhin durch das Erdreich und in unsere Gewässer gespült wird.

Schon jetzt haben wir ein großes Problem mit schwimmenden Müllinseln und Mikroplastik, das sich sogar in Muttermilch nachweisen lässt. Deshalb erleben Biokunststoffe als nachhaltige Alternative zum Glück eine immer größere Verbreitung.

Vorteile von Bioplastik

  • Bioplastik kann aus Pflanzen gefertigt werden.
  • Nachwachsende Rohstoffe sparen Erdöl.
  • Bioplastik kann (je nach Zusammensetzung) klimaneutral sein, weil bei der Verwertung nur das CO2 freigesetzt wird, das die Pflanze vorher aufgenommen hat.
  • Die Biokunststoffe PHA, PBAT und PCL zersetzen sich im Boden innerhalb von 7 bis 12 Monaten.
  • Der Einsatz von beispielsweise Biomüllbeuteln aus Biokunststoff sorgt dafür, dass weniger konventionelles Plastik im Biomüll landet.
  • Durch Biomüllbeutel aus Bioplastik steigt die Sammelmenge von Bioabfällen, weil sie im Gegensatz zu Papier reißfest und wasserdicht sind.
  • Biologisch abbaubare Biokunststoffe reduzieren die Müllmenge, die auf Deponien gelagert werden muss.

Der klassische Recyclingkreislauf für konventionelles Plastik sieht folgendermaßen aus:

  1. Sammlung des Plastiks über entsprechende Wertstoffsammlungen, oft als “Gelber Sack” oder “Gelbe Tonne” bekannt.
  2. Sortierung der entsprechenden Kunststoffe
  3. Waschen des Kunststoffmülls
  4. Einschmelzung des Kunststoffs
  5. Erzeugung sogenannter Rezyklate, aus denen wiederum neue Produkte gefertigt werden

Dieser Kreislauf bildet allerdings einen Optimalfall ab, der so häufig gar nicht vorkommt. Viele Kunststoffprodukte können aufgrund ihres Werkstoffs nicht recycelt werden. Oft betrifft das Plastikgeschirr, Joghurtbecher oder Lebensmittelverpackungen. Diese sind häufig aus Polypropylen, Polyethylenterephthalat oder Polyethylen mit besonders hoher Dichte gefertigt. Diese Produkte sind in der Regel zu dünn oder zu leicht, um recycelt zu werden, sodass sie in der Konsequenz mit übrigem Restmüll thermisch verwertet werden – also verbrannt. Dabei werden giftige Stoffe und Mikroplastik in die Atmosphäre abgegeben. In dem Maße, wie Kunststoffprodukte unseren Alltag dominieren, können sie aber gar nicht verbrannt werden – das Ergebnis sind große Müllinseln, wie wir sie immer wieder in den Nachrichten sehen.

Umweltschonende Entsorgung des Bioplastik

Auch in Sachen Entsorgung hat Biokunststoff dem konventionellen Plastik einiges voraus. Im Optimalfall können entsprechend zertifizierte Produkte aus Biokunststoff, wie die Biobeutel von BIOvative, über die Biotonne entsorgt und anschließend in der Verwertungsanlage kompostiert werden. Mit dem Keimling oder dem DINPlus-Zertifikat versehene Biokunststoffprodukte sind innerhalb von sechs bis 12 Wochen komplett kompostierbar. Es bleibt also keinerlei Müll übrig, der deponiert oder verbrannt werden müsste.

Aber auch die Biokunststoffe, die nicht kompostierbar sind, können im Gegensatz zu vielen konventionellen Kunststoffen umweltschonend recycelt werden. Voraussetzung hierfür:

Weisen Biokunststoffe, wie biobasiertes Polypropylen oder PET, die gleiche chemische Struktur wie erdölbasierte Kunststoffe auf, können sie über die Wertstofftonne entsorgt und recycelt werden.

Der einzige Haken beim Recycling von Biokunststoffen ist allerdings in der Technik vieler Verwertungsanlagen zu finden. Diese können mit dem Stand der Technik, der Biokunststoffen zugrunde liegt, oft nicht mithalten. Das Ergebnis: Sie erkennen den Unterschied zwischen Bioplastik und konventionellem Kunststoff nicht. In Folge werden auch Biokunststoffe in den Anlagen aussortiert und über die Verbrennungsanlagen entsorgt statt recycelt.

In der CO2-Bilanz ist aber auch die Verbrennung von Biokunststoff immer noch nachhaltiger als die Entsorgung von konventionellem Plastik. Denn die Biokunststoffe sind zum einen aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt statt aus Erdöl. Zum anderen wird bei der Verbrennung von Biokunststoffen nur so viel CO2 frei, wie die Pflanze, aus welcher der Kunststoff hergestellt wurde, anfangs gespeichert hatte. 

Außerdem wird die Energie, die bei der Müllverbrennung freigesetzt wird, vielerorts mittlerweile zur Stromerzeugung genutzt. Die Biokunststoffe tragen also in vielerlei Hinsicht dazu bei, dass wir unabhängig von fossilen Energieträgern werden.

Mogelpackung Bioplastik? Argumente für nachhaltigere Kunststoffe

Im medialen Diskurs stehen Biokunststoffe immer wieder in der Kritik, weil einige Unternehmen mit Labels wie “klimaneutral” Greenwashing betreiben, statt ihre Produktion tatsächlich nachhaltig aufzustellen. Der schlechte Ruf, den Bioplastik dadurch genießt, färbt leider auch auf Firmen und Kunststoffe ab, die wirklich zum Umweltschutz beitragen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Argumente aufgegriffen und stellen ihnen Fakten zum Thema Biokunststoff gegenüber.

Laborstudien sollen zeigen, dass 75% der untersuchten Biokunststoffe Zellgifte enthalten.

Tatsächlich existieren entsprechende Studien, die zu solch einem Ergebnis kommen. Allerdings wird die wichtigste Information in den meisten Medienberichten dazu verschwiegen: Denn die Verantwortlichen hinter den Studien geben zu, dass sich solch allgemeingültige Aussagen zu den meisten Erzeugnissen gar nicht treffen lassen. Denn die chemische Struktur des Biokunststoffes ist je nach Produkt immer individuell. Das bedeutet: Selbst wenn sie aus dem gleichen Biokunststoff gefertigt sind, enthalten viele Produkte aufgrund ihrer Struktur die entsprechenden Zellgifte nicht.

Aus diesem Grund sind Zertifikate wie der Keimling oder das DINPlus-Zertifikat so wichtig. Im Rahmen des Prüfprozesses werden immer einzelne Produkte zertifiziert, niemals die gesamte Produktpalette eines Unternehmens. Alle Erzeugnisse, die mit den entsprechenden Zertifikaten ausgestattet wurden, sind also frei von Zellgiften. 

Anbauflächen für biobasierte Rohstoffe gehen für den Lebensmittelanbau verloren und werden oft nicht nachhaltig bewirtschaftet.

Diese Aussage lässt sich so pauschal nicht auf alle Biokunststoffe übertragen. Bei Bioplastik aus Algen ist der Verlust von Anbauflächen faktisch nicht vorhanden. Bei Mais, Zuckerrohr oder Weizen etwa ist die Lage durchaus komplex. Produzierende Betriebe sind hier in der Verantwortung, ihre Rohstoffe aus tatsächlich nachhaltigen Quellen zu beziehen und etwa Monokultur-Anbau zu meiden.

Allerdings ist der Verlust von Anbauflächen für Lebensmittel kein Problem, das nur bei Biokunststoffen zu betrachten wäre. So werden in Deutschland beispielsweise viele Flächen für den Anbau von Mais genutzt, der gar nicht für den Verzehr gedacht ist, sondern ausschließlich für die Verbrennung in Biogasanlagen angepflanzt wird. Würden diese Maispflanzen vor der Verbrennung zuerst für die Herstellung von Biokunststoffen genutzt, wäre der Lebenszyklus der Pflanze wesentlich länger und der Anbau nachhaltiger als es bislang der Fall ist.

Biokunststoffe bergen eine hohe Gefahr von Greenwashing, weil nicht jedes Bioplastik biologisch abbaubar ist.

Es ist wahr, dass der Zusatz “Bio” und auch Begriffe wie “biologisch abbaubar” und “kompostierbar” nicht geschützt sind und ihre Verwendung nicht automatisch ein nachhaltiges Produkt ausmacht. Deshalb ist die Zertifizierung von Produkten aus Biokunststoffen so wichtig! Achte bei der Auswahl Deiner Alltagsgegenstände darauf, ob sie mit dem Keimling, dem DINPlus Zertifikat oder einem OK Compost Siegel ausgezeichnet wurden. Dann kannst Du sicher sein, dass es sich um einen tatsächlich nachhaltigen Biokunststoff handelt.

Auf das Siegel achten: So erkennst du gutes Bioplastik

Im bisherigen Text hast Du vielleicht schon gemerkt: Auch bei Biokunststoff ist es wichtig, eine informierte Entscheidung zu treffen, wenn Du Deinen Alltag nachhaltiger gestalten und die Umwelt schützen möchtest.

Nicht alles, wo biologisch abbaubar/kompostierbar/biobasiert drauf steht, ist auch tatsächlich gut für die Umwelt. Obwohl die Begriffe teilweise in DIN-Normen definiert werden, sind sie nicht geschützt. Das bedeutet, Firmen können sie auch fälschlicherweise verwenden. Diese Praxis, mit dem Namenszusatz “Bio” und Labeln wie “biologisch abbaubar” Werbung zu machen, obwohl das Versprechen nicht eingelöst wird, nennt man Greenwashing. Gerade im Bereich der Biokunststoffe gibt es immer noch viele schwarze Schafe, die dem Werkstoff als solches einen schlechten Ruf verpassen.

Die wichtigsten Zertifikate für nachhaltige Biokunststoffe

Eine große Hilfe dabei, nur Produkte zu verwenden, die ihr Umweltversprechen auch einhalten können, sind unterschiedliche Zertifikate. Diese zeigen Dir zweifelsfrei an, ob ein Produkt tatsächlich emissionsarm und biologisch abbaubar ist. Die wichtigsten haben wir hier für Dich aufgeführt. Mit einem Klick auf den Zertifikatsnamen wirst Du direkt zum entsprechenden Info-Artikel weitergeleitet.

Bei Produkten, die mit den oben genannten Siegeln ausgezeichnet wurden, bist Du sicher vor Greenwashing und kannst Dir sicher sein, mit tatsächlich nachhaltigem Biokunststoff zu arbeiten.

Biokunststoff - eine echte Alternative für den Alltag

Achtest Du darauf, ausschließlich entsprechend zertifizierte Produkte aus Biokunststoff zu verwenden, kann Bioplastik eine echte, nachhaltige Alternative zum konventionellen Plastik darstellen. Die Bioabfallbeutel von BIOvative sind beispielsweise eine gute Möglichkeit, Deine Biotonne sauber zu halten – im Gegensatz zu Papier reißen sie nicht, halten die Tonne trocken und verhindern so beispielsweise auch im Sommer Maden in der Biotonne. Unsere Bioabfallbeute aus Biokunststoff sind mit dem Keimling, dem DINPlus Zertifikat und beiden OK Compost Siegeln ausgezeichnet – damit sind sie garantiert vollständig kompostierbar.


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